Dos and Don'ts wie das Arbeiten von Zuhause für alle gelingt & Spaß macht.
Für viele Unternehmen heißt es jetzt schnell und zügig flexible Arbeitslösungen zu finden, um einerseits das Aufrechterhalten des Tagesgeschäfts und andererseits die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter vereinbar zu machen. Doch mit der technischen Bereitstellung allein ist es nicht getan. Eine klare Priorisierung und Zuordnung der Aufgaben, effektive Kommunikation und gewisse Regeln sind elementar, um Home Office für beide Seiten auch erfolgreich umzusetzen.
Die Gründung meines Unternehmens liegt schon einige Monate zurück, sodass ich bereits vor dem Corona-Virus gezwungen war, mir eine effektive „daily routine“ zu erarbeiten.
Eins vorweg: die Ort-/Zeitfaktoren sowie das „wie“ bei der Arbeit sind absolut individuell, sodass es kein Richtig oder Falsch gibt.
Das ist auch einer der Vorteile in der aktuellen Situation: Firmen werden gezwungen sich neuen Arbeitswelten und -möglichkeiten zu öffnen und damit den Arbeitnehmern individuellere Lösungen des Arbeitens anbieten zu können. Ich möchte hier nun meine eigenen Erfahrungen und Tipps teilen.
…but first coffee.
Ein guter Start in den Tag kann unterschiedlichstes bedeuten und jetzt besteht die Möglichkeit dies auch noch besser umzusetzen. Während es für alle Frühaufsteher legitim ist beim Kaffee im Bett schon die ersten Mails zu checken, kann der Langschläfer auf seinen Bio-Rhythmus Rücksicht nehmen und die eigentliche Fahrzeit zur Arbeit im Bett verbringen. Nach dem Aufstehen gilt: wir sind alle „Gewohnheitstiere“ und der Körper versteht das „Fertigmachen im Bad“ als Startschuss. Statt Jogginghose ist es also zu empfehlen sich in gewohnter Weise zu stylen und zu kleiden, bevor der Arbeitstag startet.
A good start is half the battle. (Plato)
Sich einen geeigneten Ort als Arbeitsplatz für das Home Office einzurichten ist das A und O: Bett und Couch sind tagsüber keine Option! Der Arbeitsplatz sollte für deine Tätigkeit groß genug sein, ordentlich und keine Ablenkung bieten. Dieser Platz sollte auch als Arbeitsort tituliert werden, sodass alle Familienmitglieder sich dem entsprechend verhalten und Rücksicht nehmen.
Kommunikation ist alles.
Das gilt vor allem für Teams. Da der tägliche Austausch im Office nun teils vollständig ausbleibt ist es je nach Bereich ratsam fixe Austauschrunden via Skype, zoom etc. stattfinden zu lassen. Der Turnus sollte bei mindestens 2x pro Woche liegen, denn so bleibt jeder am Ball: der Informationsfluss wird aufrechterhalten, die eigenen to-do’s werden dem Team mitgeteilt sodass Verbindlichkeiten entstehen und gleichzeitig wird eine gewisse Kontrollierbarkeit ermöglicht. Solche Austausch-Routinen zu entwickeln ist gerade für jene wichtig, die selbstbestimmtes Arbeiten mehr als Herausforderung statt als Geschenk sehen. Und ganz ehrlich: solch eine plötzliche Umstellung ist für alle neu und ungewohnt, oder?
Ziele und Priorisierungen sind durch diese Ausnahmesituation möglicherweise anzupassen. Ein Umdenken ist erforderlich oder Maßnahmen neu aufzusetzen. Dazu braucht es Kreativität – am besten vom gesamten Team. Online-Meetings sollten genau diese Themen mit Offenheit und Vertrauen behandeln, sodass jedes Teammitglied weiß was der aktuelle Stand ist und vor allem was es für sein Aufgabenfeld bedeutet.
Communication must be HOT. That’s honest, open and two-way. (Dan Oswald)
Teamchats stellen eine gute Ergänzung dar. Ein ausschließlich schriftlicher Kontakt ist nicht zu empfehlen, vor allem nicht über mehrere Wochen. Dieser könnte sogar schädigend für den Zusammenhalt im Team sein, denn so manche E-Mail bietet einiges an Interpretationsspielraum. Bei Zweifeln lieber sofort und direkt nachfragen, denn zu viel Kommunikation gibt es nicht.
Auch für Einzelunternehmer ist es wichtig die Kommunikation mit dem Kunden oder Auftraggeber stetig aktiv mitzugestalten. Ein kurzes Telefonat bringt meist neue Informationen und ist im Vergleich zum schriftlichen Kontakt einfach persönlicher und damit sympathischer. Wenn Meetings derzeit nicht in gewohnter Weise stattfinden können, ist es spätestens jetzt ratsam sich über digitale Lösungen zu informieren, um alternative Kommunikationswege anbieten zu können.
Take a break.
Setze dir bewusste Pausen und esse gemeinsam mit dem Partner/der Familie zu Mittag. Wer allein ist kann sich ja auch mit einem Kollegen oder Kollegin dazu online verabreden. Ich habe schon von Teams gehört, die sich zum „Online-Feierabend-Bierchen“ treffen. Also warum nicht?!
Auch kleine Unterbrechungen z.B. der Nachmittagskaffee sind wichtig und vor allem: ein bewusstes Ende am Abend. Setze selbst Grenzen, denn Ruhephasen sind auf Dauer wichtig, um am nächsten Tag wieder motiviert starten zu können.
Es wird schnell erkennbar, dass es hier eine Vertrauensbasis zwischen Führungskraft und Mitarbeiter geben muss. Gerade wer Kinder zu betreuen hat, kann nicht wegen kurzen Unterbrechungen von wenigen Minuten aus- und wieder einstempeln. Andererseits können sich bei mehrfacher Unterbrechung schnell 20 oder 30 Minuten anhäufen und das gilt es auch zu berücksichtigen. Mit einem verantwortungsvollen Umgang und Vertrauen, in einem Committment vereinbart, wird es gelingen.
Let’s meet.
Für das Online Meeting gibt es auch ein paar einfache Tipps und Regeln zu beachten, die einen guten Output ermöglichen:
Jeder Teilnehmer ist gut vorbereitet und checkt pünktlich vor dem Meeting die Technik.
Derjenige, der zum Meeting einlädt zeigt kurz die Agenda/Ziele des Austauschs auf.
Wie in Sitzungssälen auch, hat nur derjenige, der spricht, das Mikro an. Wer nichts zu sagen hat, ist auf stumm geschaltet.
Der zu sehende Hintergrund und das Äußere ist arbeitstauglich gestaltet (Jogginghose oder KEINE Hose kann problematisch werden, wenn man aufstehen muss :-)).
Bleibe fokussiert und arbeite nicht nebenbei an einer E-Mail oder Sonstiges. Das fällt sofort auf und ist immer, ob on- oder offline, unhöflich.
Wir neigen schnell dazu beim Sprechen uns selbst auf dem Bildschirm zu beobachten. Stattdessen sollte der Blick direkt in die Kamera fallen, denn damit wirkst du auf die Anderen viel präsenter.
Bleibt trotz Home Office aktiv und mach' entweder ein kleines Workout im Wohnzimmer oder jogge eine Runde. Auch wenn es verführerisch ist die Hausarbeit nebenbei zu erledigen, ist dies nicht wirklich zielführend. Der Fokus geht dabei verloren und am Ende des Tages schafft man auch nicht mehr, als wenn die Dinge nacheinander erledigt werden. Daher empfehle ich jeden Sonntag einen Wochenplan mit to-do’s, die den Alltag betreffen, zu schreiben, sodass ich jeden Tag ein bisschen was mache, dass nicht mit der geplanten Arbeit kollidiert, und gleichzeitig ein Häckchen auf der Liste am Abend zulässt. Check!
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